Tutorial: Wie Du Dein Weed richtig erntest und trocknest

Tutorial: Wie Du Dein Weed richtig erntest und trocknest

Nachdem Deine Pflanzen über viele Wochen Deine Fürsorge genossen haben, ist es irgendwann so weit: Erntezeit! Und genau hier kann man viel von Geschmack und Wirkung ruinieren.

Damit Dein Weed am Ende genau so fluffig den Hals runter geht, wie Du Dir das wünschst, solltest Du dabei ein paar Dinge beachten. Wir haben Dir da was zusammen gestellt:

Inhaltsverzeichnis

  1. Wann ist die richtige Erntezeit?
  2. Wie ernte ich meine Pflanzen richtig?
  3. Die idealen Bedingungen für die Trocknung
  4. Der Trocknungsprozess
  5. Nach der Trocknung: Die Aushärtung
  6. Feuchtigkeitsregulatoren: Boveda-Packs und mehr
  7. Die „Living Dead“-Erntemethode

1. Wann ist die richtige Erntezeit?

Die meisten Cannabis Samen, die Du von seriösen Anbietern beziehst, haben eine Angabe zur Blühdauer. Bei regulären und feminisierten Hanfsamen soll dieser Richtwert Dir sagen, wie lang Deine Pflanze noch braucht, sobald Du Deine Beleuchtung auf 12 Stunden (Blütelicht) umgestellt hast. Bei Autoflower-Samen wird hier hingegen eine Gesamtlebenszeit von Keimung bis zur Ernte angegeben.

Da diese Werte allerdings oft recht ungenau sind, solltest Du Deine Pflanzen genau beobachten um den perfekten Erntezeitpunkt zu bestimmen. Ein entscheidender Faktor sind die Trichome.

Was sind Trichome?

Trichome sind winzige, harzige Kügelchen auf den Drüsenhaaren der Blüten und Blätter der Cannabispflanze. Sie enthalten die meisten Cannabinoide und Terpene, die für die Wirkung und den Geruch Deines Weeds verantwortlich sind. Mit einem Mikroskop oder einer Lupe kannst Du ihre Farbe beobachten, um den richtigen Erntezeitpunkt festzulegen:

  • Klar: Noch unreif, die Pflanze braucht mehr Zeit.
  • Großteil Milchig: Höchster THC-Gehalt, ideal für eine starke psychoaktive Wirkung.
  • Großteil Bernsteinfarben: THC beginnt sich zu CBN abzubauen, was zu einer eher entspannenden Wirkung führt.

2. Wie ernte ich meine Pflanzen richtig?

Sobald die Trichome die gewünschte Farbe erreicht haben, ist der Zeitpunkt zur Ernte gekommen. Dabei gehst Du folgendermaßen vor:

  • Werkzeuge vorbereiten:
    für Scharfe & gereinigte Scheren & Latex-Handschuhe und eine saubere Arbeitsfläche sorgen
  • Pflanzen abschneiden:
    Schneide die Pflanze am Stamm ab oder ernte einzelne Zweige.
  • Blätter entfernen:
    Entferne die großen Fächerblätter, die keine Trichome haben. Kleinere Blätter, die mit Trichomen bedeckt sind, können dran bleiben. Sie helfen dabei das Aroma zu konservieren, indem sie die Trocknung verlangsamen und werden erst später entfernt. Danach sind Deine Blüten bereit für die Trocknung.
  • Aufhängung:
    Hänge die Pflanzen kopfüber auf, damit die Feuchtigkeit gleichmäßig entweichen kann. Je nach Geschmack kannst Du Deine Pflanzen an Wäscheleinen, Schnüren, Kleiderbügeln oder sonstigen Haken aufhängen.

3. Die idealen Bedingungen für die Trocknung

Die Trocknung ist ein immens wichtiger Schritt, um Schimmelbildung zu verhindern und für maximales Aroma zu sorgen. Im Optimalfall hat Deine Trockenkammer eine Temperatur zwischen 15°C und 21°C und eine Relative Luftfeuchtigkeit (RLF) von 45-55%. So können Deine Pflanzen behutsam und langsam trocknen, ohne ihr tolles Aroma zu verlieren.

4. Der Trocknungsprozess

Denn je langsamer und schonender Du Deine Ernte trocknest, desto mehr bleibt vom Geschmack erhalten und desto milder wird später der Dampf/Rauch. Die Trocknung dauert im besten Fall 7-14 Tage. Allerdings führen zu hohe Temperaturen und Trockenheit oft dazu, dass der Trocknungsprozess schon nach 3-5 Tagen vollendet ist. Durch einen kurzen „Knack-Test“ der dünnen Stiele lässt sich schnell heraus finden, ob die Trocknung abgeschlossen ist…

Wichtig ist, dass genug Feuchtigkeit in den Blüten bleibt, um die anschließende Aushärtung zu ermöglichen. Hier sind die Schritte im Detail:

  • Luftzirkulation: Sorge für eine konstante Luftzirkulation im Raum, aber vermeide direkte Ventilatorströmung auf die Pflanzen.
  • Überwachung: Kontrolliere regelmäßig die Blüten, um sicherzustellen, dass sie nicht zu schnell oder zu langsam trocknen.
  • Test: Wenn die dünneren Stängel beim Biegen knacken und nicht nur biegen, ist die erste Trocknung abgeschlossen. Es ist jedoch auch möglich, die Blüten früher in luftdichte Boxen zu verstauen, sofern sie regelmäßig gelüftet und mit einem Hygrometer kontrolliert werden.

5. Nach der Trocknung: Die Aushärtung

Die Aushärtung (auch „Curing“ genannt) ist entscheidend für den Geschmack und die Potenz des Endprodukts. Dazu werden Deine Blüten nach der Trocknung von den restlichen Blättern befreit (diesmal die kleinen Blätter mit Harz). Danach sollten die Buds zur weiteren Reifung in luft- und lichtdichte Behälter gepackt werden. (z.B. Boveda Aufbewahrungsbehälter)

Mit einem Hygrometer in der Curing-Box kannst du regelmäßig die Luftfeuchtigkeit überprüfen und täglich ein paar Minuten lüften. Wenn die Feuchtigkeit schließlich bei 62% RLF angekommen ist, kann die Box länger verschlossen Bleiben und es reicht ein gelegentliches Lüften alle paar Wochen.

  • Behälter: Verstaue die getrockneten Blüten in luftdichten Glasbehältern. Ein Hygrometer im Glas hilft, die Feuchtigkeit zu überwachen.
  • Lüften: Öffne die Behälter täglich für etwa 10-15 Minuten, um frische Luft hereinzulassen und überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen.
  • Dauer: Dieser Prozess sollte mindestens 2-4 Wochen dauern, kann aber auch länger erfolgen, um das bestmögliche Aroma und die Wirkung zu erzielen.

6. Feuchtigkeitsregulatoren: Boveda-Packs und mehr

Zur Stabilisierung der Luftfeuchtigkeit kannst Du auch kleine Gelsäcken wie die Boveda Packs mit zu den Blüten packen. So kannst Du den Curing Prozess verlängern und das Aroma besonders lange konservieren.

  • Was sind Boveda-Packs? Dies sind spezielle Beutel, die Feuchtigkeit aufnehmen oder abgeben, um eine konstante Luftfeuchtigkeit von etwa 62% im Behälter zu gewährleisten.
  • Anwendung: Lege ein Boveda-Pack in jeden Glasbehälter mit Deinen Blüten. Es sorgt automatisch für das richtige Feuchtigkeitsniveau.
  • Vorteile: Verhindert Schimmelbildung und hält die Blüten frisch, verbessert den Geschmack und die Wirkung über die Zeit.

7. Die „Living Dead“-Erntemethode

Die „Living Dead“-Methode ist eine alternative Erntemethode, bei der die Blüten im ersten Schritt der Ernte abgeschnitten und dann in Wassergläser gestellt werden. Dort reifen sie ohne Wurzelwerk in einem dunklen Raum weiter aus und verwelken wie ein Blumenstrauß. Danach werden sie wie oben beschrieben zum Curing in Behältern aufbewahrt.

Durch diese Methode kannst Du Deinen Trocknungsprozess verlängern, wenn es bei Dir zu warm, zu trocken oder beides sein sollte. Dadurch erhöht sich Deine Chance, auch unter widrigen Ernte-Umständen ein besonders schmackhaftes Weed zu produzieren.

Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese Methode noch recht experimentell ist und wir nicht garantieren können, dass sie zu 100% funktioniert.

  • Was ist die „Living Dead“-Methode? Diese Methode beinhaltet das Schneiden der Blüten und das Platzieren der Stiele in Wassergläsern, ähnlich wie bei Schnittblumen.
  • Vorteile: Diese Methode kann die Trichomproduktion und das Aroma weiterentwickeln, da die Blüten weiterhin Wasser aufnehmen und langsam reifen können.
  • Durchführung: Schneide die Blütenstiele schräg ab und stelle sie sofort in sauberes, zimmerwarmes Wasser. Wechsle das Wasser täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden, und halte die Gläser in einem dunklen, kühlen Raum.

Wir wünschen Dir viel Erfolg bei Deiner Ernte und ein schmackhaftes Weed,
Dein Team Grow Guru

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