Sativa vs Indica

Hallo liebe Growfreunde,

Habe letzte Zeit viel gelesen und bin unter anderem auf ein Yt Video gestoßen in dem sich Biologen über den angeblichen Unterschied von Indica und Sativa unterhalten. Couch lock vs Kopfhigh.

Nach mehreren Tests sind sie zu D Entschluss gekommen das man diese Regeln mittlerweile durch das ganz hin und her gekreutze vergessen kann.

Das bestätigt auch meine Erfahrung das es völlig egal ist ob Indica oder Sativalastig.

Einzig der Erntezeitpunkt ist wichtig.

Zb hatten sie mehrere Ladys die definitiv Indicas waren… Vom Wuchs her… Aber das Terpenprofil eine Sativa hatten.

Was sind da eure Erfahrungen?

LG

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Ein Thema, über das sich vorzüglich diskutieren lässt und man nie auf einen Nenner kommen wird.^^

Einen Unterschied zwischen 100% Sativa und 100% Indica ist meiner Meinung nach sehr, sehr deutlich spürbar.
Die Indica drückt mich in die Couch, macht die Knie weich und schön stoned.
Der Fressflash kommt garantiert, während man sich einen Film reinzieht und vorzüglich stillschweigend versucht dem Film zu folgen.

Eine 100% Sativa dagegen, versetzt mich in Partylaune, es macht mich fit und gibt mir ein aktives und trippiges High, mit dem ich auf keinen Fall in der Couch versinken möchte oder könnte. Wenn also keine Party am Start ist, ist die Sativa ideal zum zocken oder man lebt anregende Labberflashs und Gedankenexperimente aus.
Hin und wieder gibt es auch eine nette und sehr trippige Optik, die sich gut mit anderen Partysubstanzen vergleichen lässt.

Beim Thema richtiger Erntezeitpunkt wird es verwirrend.
Weiße Trichome vs braune oder schwarze Trichome
Hier sagt man zwar, dass weiße Trichome ein trippiges High erzeugen, während braune oder schwarze Trichome eher eine Couchlock verursachen, aber nach meiner Erfahrung stimmt das einfach nicht. Man macht aus einer 100% Sativa kein Weed mit einem Couch lock, indem man die Pflanze Überblühen lässt, um schwarze Trichome zu bekommen. Andersherum macht man aus einer Indica kein Weed, mit einem trippigen up high, indem man nur weiße Trichome erntet.
Hierbei kann mal lediglich von Tendenzen sprechen, die jeweils in die ein oder andere Richtung gehen, dennoch bleibt man in der generellen Genetik des Strains begrenzt.
Die von mir gefühlten Unterschiede sind nur marginal und ich lasse sie außer Acht.

Im Grunde genommen kommt es aber auf verschiedene Faktoren an und dazu zählen auch menschliche und subjektive Faktoren, dazu später.

Ausschlaggebend für einen Couchlock oder ein trippiges High, ist die Verteilung der einzelnen Cannabinoide, die im Endprodukt konsumiert werden.
Cannabis Sativa besitzt mindestens 113 verschiedene Cannabinoide mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Das bekannteste Cannabinoid ist THC und von CBD habt ihr sicherlich auch schon alle gehört.
Manche dieser Cannabinoide haben psychotrope Wirkung und manche davon haben keine Wirkung. Diese nennt man dann Antagonisten.
Antagonisten ohne psychotrope Wirkung, besetzen die körpereigenen Cannabinoidrezeptoren und verhindern, dass zum Beispiel THC in dieser Zeit andocken kann, um seine Wirkung zu entfalten.
Ob ein Strain mit 25% THC auch genauso gut scheppert, wie ein anderer Strain mit 25% THC ist fraglich, da keiner auf die Antagonisten testet, die in eurem persönlichen Empfinden dem ganzen Spiel eine entscheidende Wendung geben könnten.
Hier spielt die Verteilung der einzelnen Cannabinoide im Strain eine größere Rolle.
Je mehr „nutzlose“ Antagonisten vorhanden sind, desto schwächer wird THC oder andere Cannabinoide an die Rezeptoren herankommen.
Andere Cannabinoide haben unterschiedliche Wirkungen und hier kommen wir wieder zum Couchlock und dem Up High.
Bei 113 verschiedenen Cannabinoiden, mit unterschiedlicher Wirkung und unterschiedlicher Verteilung, wird es sogar bei Sativas schwierig, eine präzise Vorhersage zu treffen, ob die Sativa eher Optiks macht, man eher verwirrt oder fokussiert ist etc. etc.
Bei der 100% Indica lässt sich auch nicht genau vorhersagen, ob sie nun eine Fressflash auslöst oder man vorher einschläft. Aber man kann grob sagen, dass es in die Indica-couchlock oder Sativa-high Richtung geht.

Bei den Hybriden wird es jetzt noch komplizierter.
Hier ist die Verteilung der Cannabinoide abhängig von der Genetik und doch unberechenbar und vollkommen unterschiedlich.
Während Sativa Gene für den typischen Wuchs und die typische Blattform stehen können, könnte dafür die Verteilung der Cannabinoide eher zu einer Indica gehören.
Also eine Sativa nach Wuchs und eine Indica laut Rausch.
Aber das wäre ein Extremfall.
Welche Cannabinoide nun welche Wirkung im einzelnen haben, da ist die Forschung dran und ich wage kein Urteil zu fällen, angesichts der Tatsache, dass hier 113 verschiedene Cannabinoide am Werk sind, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen und je nach Zusammensetzung unterschiedliche Wirkung entfalten können.

Und dann wäre da noch die subjektive, menschliche Empfindung.
Denn nicht jeder Körper produziert gleich viel körpereigene Cannabinoide in der gleichen Zusammensetzung. Oder Dauerkonsumenten produzieren wesentlich weniger davon, da sie ständig von außerhalb zuführen.
Dann kommt es noch auf die Tageskonstitution an, den eigenen Metabolismus oder wie viel und welche Sorte(n) man am Vortag oder kurz zuvor geraucht hat, welche Cannabinoide also aktiv gerade noch im Körper sind und wirken.

Dann gibt es noch Unterschiede, die beim Trocknen entstehen können, wie Spaltungs.- und Abbauprozesse.
Und von unterschiedlichen Breedern und Phänotypen möchte ich jetzt gar nicht erst anfangen, hier sollten jedem die Unterschiede bekannt sein, die alleine in einem Strain schon auftreten können.

Am Ende dieses langen Romanes sollte eines deutlich werden, es gibt zu viele Faktoren, die aufeinander einwirken, um eine präzise Aussage über einen Strain und dessen Wirkung zu treffen.
Alle Rauch und Rauschberichte sind daher nur tendenziell zu betrachten und können je nachdem auch deutlich von der Beschreibung abweichen, wenn genetische Ausreiser oder äußere Einflüsse eine Rolle spielen.

Soweit meine Erfahrung und persönliche Meinung zu Thema

Beste Grüße

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Hi,

Schön geschrieben :smiling_face_with_three_hearts::+1:.

Aber woher willst du eine 100%ige bekommen.

Das war ja das Resultat des ganzen… Das man einfach nicht an sowas kommt.
Weil aj angeblich schon alles verzüchtet wurde.

Falls ich mal an eine reine also wirklich 100% Sativa oder Indica komme werde ich davon auf jeden Fall einen Growbericht machen.

Evtl interessant. Alleine das Aussehen :thinking:

Sativa Nr 1 :smiling_face_with_three_hearts:

Vereinzelte Breeder bieten 100% Sativa Züchtungen an, die sie aus Landrassen gewonnen haben.
Zum Beispiel hier und hier

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Wirklich gut geschrieben und ich bin voll und ganz bei dir mit deiner Erklärung.
Meine Frau nutzt es gegen Schmerzen und ADHS. Ich habe es ab und an mal mit Strains probiert dir 35-50%Sativa waren und jedes mal die Erfahrung das es ihr dann nicht soviel geholfen hat wie 80-100% Indica Strains. Denke daher auch das man für die jeweilige Wirkung die entsprechende Genetik benötigt.

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Meine Recherche dazu…

Landrassen, die als die ursprünglichen Cannabis-Sorten gelten, existieren theoretisch noch, aber sie sind oft stark beeinflusst durch äußere Faktoren. Diese Sorten haben sich über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende in bestimmten geografischen Regionen entwickelt, wie zum Beispiel in Afghanistan (Indica) oder in Äthiopien und Kolumbien (Sativa). Diese Landrassen galten lange als rein und unverändert.

Allerdings hat die Globalisierung und der internationale Austausch von Cannabis-Genetik dazu geführt, dass selbst diese Landrassen oft unabsichtlich durch moderne Hybride beeinflusst wurden. Auch in der Natur kommt es vor, dass Pflanzen durch Wind, Insekten oder andere natürliche Prozesse miteinander gekreuzt werden. Daher sind „reine“ Sativa- oder Indica-Sorten heute selten und schwer zu finden.

Manche Samenbanken und Züchter behaupten, dass sie noch reine Landrassen-Samen anbieten, aber es ist unklar, wie „rein“ diese tatsächlich sind. Selbst wenn sie von einer isolierten Region stammen, kann es im Laufe der Zeit zu natürlichen Kreuzungen gekommen sein.

Deswegen kommt bei mir der Zweifel hoch ob es die 100%en überhaupt noch wirklich gibt.

Oder sagen wir einfach 90/10 ist 100%?

LG

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Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Pollen durch Wind oder Insekten über Kontinente und Weltmeere getragen werden. Eine natürliche „Verunreinigung“ über diese großen Distanzen ist so gut wie unmöglich.
Der Eintrag fremder Genetiken ist eher durch den Mensch zu suchen.

Eine stabile Landrasse, die durch Fremdeintrag eine frische Genetik bekommt, wird diese Genetik in Zukunft zwar in sich tragen, aber sofern sie nicht jedes Jahr aufs neue damit bestäubt werden, verwächst sich diese Genetik mit den folgenden Generationen und die dominierende Genetik der Landrasse, wird wieder überhand und die Kontrolle übernehmen, da die Fremdgenetik sehr wahrscheinlich schlecht an die Umweltbedingungen angepasst ist, es damit schwerer hat sich durchzusetzen. Auch ist die „Übermacht“ der Landrassengenetik hervorzuheben. Eine einzelne Fremdgenetik oder sagen wir mal fremder Pollen, wird als Einzelgänger in wenigen Generationen „überschrieben“ und bildet immer seltener Phänotypen aus, die aktive Gene in die nächste Generation weitertragen. Mit der Zeit stabilisiert sich die Landrasse also wieder von alleine.

Es gab da mal einen Fall in Marokko… Mal sehen ob ich die Geschichte finde…

Die Frage, die ich mir stelle, wenn Breeder nachgezüchtete Landrassen anbieten ist eher diese:

Wie viel Landrasse steckt in der Genetik des Breeders, wenn er sich nun Samen schnappt, die über die halbe Welt transportiert und mit einem kleinen Genpool weiterverarbeitet.
Der kleine Genpool, die anderen klimatischen Bedingungen und die nicht natürliche Selektion der Pflanzen und Samen, werden in wenigen Generationen einen deutlichen Unterschied zur originalen Landrasse aufweisen, die aus ihrem natürlichen Habitat entnommen wurde.
Der Breeder züchtet also genetisch nicht mehr im Pool der Landrasse, sondern züchtet seinen eigenen Genpool der ursprünglichen Landrasse weiter, was dazu führt, dass er sich mit jeder weiteren Generation von der ursprünglichen Landrasse entfernt.
Auch ohne fremd einwirkende Hybridisierung wird durch den kleinen Genpool also eine zweite „Rasse“ herangezüchtet, die sich durch unterschiedliche Bedingungen in Zukunft von ihrer spezifizierten Region unterscheiden wird.

Daher stelle ich mir eher die Frage, wie viel Landrasse ist noch im Strain des Breeders?

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Hier ein sehr interessantes YT Video auf deutsch zu diesem Thema :wink:

https://youtu.be/z0m44PPsCc8?si=9ATHVS5LgCAQkWCJ

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