High!
Bin neu hier im Forum, darum erstmal einen schönen Gruß an alle.
Zu meiner Person: ich bin schon sehr lange mit MaryJane liiert, aber ich kümmere mich erst seit kurzem um den Nachwuchs. Und darum häufen sich bei mir die Fragen, die ich durch recherchieren nicht beantworten kann.
Aktuell habe ich eine Frage, die mich verrückt macht: wie oft sollte man seine Pflanzen düngen? Bei jedem Gießvorgang oder „nur“ bei jedem zweiten?
Habe leider sehr irreführende Informationen gefunden. Auf der einen Seite wird behauptet, dass es die Pflanze schocken würde, wenn man die Nährlösung zwischen den Gaben zu stark verändert. Andere sagen, dass man bei jedem zweiten Gießvorgang nur PH-optimiertes Wasser geben soll.
Was ist denn nun richtig?
Ich wäre für eine Antwort, die auf Erfahrung basiert, sehr dankbar.
Willkommen im Forum verrückte Katze😉
Die wichtigste Frage die zuerst beantwortet werden sollte ist welche Dünger du benutzt?
Mineralisch oder Biologisch?
Da habe ich ja gleich eine Duftnote hinterlassen, indem ich das Wichtigste vergessen habe. Oh Mann…
Ich habe bisher immer mineralisch gedüngt, und würde auch gerne dabei bleiben. Der Grund dafür ist, dass ein Kumpel von mir in den 90ern so ein legendäres Kraut hat wachsen lassen, von dem wir heute noch schwärmen. Und das habe ich mir als Messlatte genommen! Der Kollege hat damals auf Steinwolle mit einem selbstgebauten Bewässerungssystem gearbeitet, und mineralisch gedüngt. Aber das ist mir zu viel für den Anfang. Darum habe ich als Medium Erde gewählt, in Verbindung mit mineralischem Dünger.
Und jetzt versuche ich mich bei jedem Durchgang zu verbessern, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin.
Danke und Gruß!
Dort wird eine Faustregel empfohlen, und zwar soll man seine Pflanzen alle 2-3 Tage düngen. Da ich alle 3-4 Tage gieße, würde das für mich bedeuten, jedes Mal zu düngen.
Vielleicht sollte ich schreiben, was mich überhaupt zu der Frage gebracht hat: ich messe seit einiger Zeit die EC-Werte der Nährlösung und des Drains. Dabei messe ich grundsätzlich einen höheren EC-Wert im Drain, was ja bedeutet, dass ich Nährstoffe aus dem Substrat spüle, bedingt durch eine Nährstoffblockade.
Aber die Pflanzen sehen für mich einwandfrei aus, das macht mich ja so stutzig. Am liebsten hätte ich es so, dass die Pflanzen tiptop aussehen und die Werte Sinn ergeben.
Vermutlich hätte ich nicht gleich 100% des Schemas geben sollen. Falls das wichtig ist, aktuell verwende ich den Grow-, Bloom- und Boostdünger von 420flow. Aber der Dünger scheint recht scharf zu sein…
Ich lade mal zwei Bilder hoch, dann könnt ihr die Pflanzen mal sehen. Falls ihr bessere Bilder benötigt, mache ich morgen neue.
Hier wäre jetzt @Vortex gefragt.
Wie gesagt, ich bin Noob was mineralisches Düngen angeht und nur darüber gelesen.
Der EC-Wert des Drains sollte niedriger sein wie das oben eingegebene. Ansonsten spülst du tatsächlich Nährstoffe aus dem Boden.
Was für eine Erde hast du in Verwendung? Wie in ist die vorgedüngt?
Die Pflanzen sehen gesund aus.
Bei mir ist der Floragard Growmix im Einsatz, der ist leicht vorgedüngt. Die ersten zwei bis drei Wochen gebe ich auch keinen Dünger, erst wenn mehrere Blätter vorhanden sind.
Der Höchstwert war vor einiger Zeit ein Drain mit einem EC von 5240 (!), die Nährlösung hatte einen EC von 2200. Diese Pflanze sah ebenfalls sehr gut aus, allerdings nur bis zu dem Tag, als ich das erste Mal nur mit Wasser gegossen habe. Es traten Verbrennungen an den Blattspitzen der unteren Blätter auf, zusätzlich wurden die Blätter rötlich (Phospormangel? Bei den Werten?).
Nicht wundern, ich habe das Bild gemacht, nachdem ich schon die halbe Pflanze abgeschnitten hatte. Aber man sieht die Verbrennungen und die rötliche Färbung.
Wenn der EC Wert des Drains höher ist, als der Nährlösung, die Du verabreichst, dann bedeutet das, dass sich Dünger in Deinem Topf angesammelt hat. Das passiert bei mineralischer Düngung insbesondere dann, wenn man recht hohe EC Werte fährt und die Pflanzen dazwischen nicht gelegentlich mit Wasser durchspült. Denn dann gelangen mehr Nährstoffe in die Erde, als die Pflanze aufnehmen kann.
Beispiel aus meinem eigenen Grow:
Mitte der Blüte (Woche 4 oder 5) habe ich eine Düngerlösung angerührt. Die hatte einen EC von ~1,9. Als ich gegossen habe, kam unten Drainagewasser heraus, das einen EC-Wert von 2,5 hatte. Also reichert die Erde das Gießwasser noch weiter mit Nährstoffen an, bevor es unten aus dem Topf tritt. folglich sind zu viele Nährstoffe in der Erde.
Abhilfe:
Ich habe daraufhin mein Substrat ordentlich durchgespült. Jeder meiner 11L Töpfe wurde mit etwa 4-5 Litern ph-angepasstem Leitungswasser durchgespült. Am Ende habe ich wieder eine EC-Messung vom Drain gemacht. Der lag dann bei ~2,1 oder so. Er war also gesunken, aber ich wollte die Pflanzen auch nicht schocken. Hab’s dann so gelassen und beim folgenden Gießen wieder gedüngt, aber nur mit 75% der vorigen Dosis.
Generelle Empfehlung
Bei mineralischer Düngung kann man nicht pauschal sagen, wie oft man düngen soll. Wenn man z.B. nur 70% der empfohlenen Düngerdosis nimmt, dann kann es sinnvoll sein, bei jedem Gießen zu Düngen. Wenn man hingegen 100% nimmt, kann es oft auch reichen, wenn man jedes zweite Mal düngt.
Da Du aber ja schon den Drain misst, bist du auf der richtigen Spur. So erfährst Du immer, ob Deine Pflanzen alles aufnehmen können und kannst Deine Düngermenge anpassen und im Zweifelsfall mal eine Spülung ansetzen.
Ergänzung:
Außerdem empfiehlt es sich tatsächlich, wenn man beim Gießen zwischen den Düngungen dennoch CalMag verwendet.
Dann weiß ich ja, was jetzt zu tun ist. Die EC-Werte im Drain sind immer noch zu hoch, also werde ich beim nächsten mal spülen, bis der EC-Wert niedriger als der meiner letzten Nährlösung ist.
Was ist trotzdem nicht verstehe, warum die Pflanzen keine Symptome einer Überdüngung zeigen. Nicht, dass ich da jetzt sonderlich scharf drauf wäre!
Aber wundern tut es mich schon ein bisschen.
Für meinen nächsten Durchgang habe ich auf jeden Fall schon einige Verbesserungen auf meiner Liste. Ganz besonders beim Thema „Düngen“.
Der Großteil einer solchen Substratversalzung liegt im unteren Fünftel Deines Topfes. Also haben die oberen 80% Deiner Erde wahrscheinlich einen viel niedrigeren EC-Wert, als die Erde ganz unten im Topf.
Wenn du nachher nochmal „nachspülen“ willst, nachdem Du schon jeweils 4-5L durch Deine Töpfe gejagt hast, dann nimm dafür lieber eine dünne Düngerlösung. Also dann z.B. 50% und damit nochmal durchspülen. Sonst läufst Du Gefahr, dass Du zu viele Nährstoffe im oberen Bereich der Erde auswäschst. Nach dieser zweiten Spülung würde ich auch definitiv wieder den Dünger hochfahren auf 80%.
Hab heute morgen gegossen, dabei habe ich den Dünger bereits reduziert. Heute hatte die Nährlösung einen EC von 1610, der Drain hatte einen EC von 5100.
Müsste die Dame nicht eigentlich komplett in die Knie gehen?
Hier nochmal ein aktuelles Foto von gerade eben:
Es wurden alle Pflanzen im Zelt mit derselben Nährlösung gegossen. Bis auf die Pflanze in der rechten Ecke (das war eine Mutti, die ich zuammen mit den Steckies auf Blüte gestellt habe) haben alle identische Topfgrößen.
Dass Deine Pflanzen keine Überdüngung zeigen, liegt an der Magie des Substrats „Erde“. Darin arbeiten Mikroorganismen und Enzyme daran, die im Boden gelösten Düngerrückstände aufzuspalten. Aber wenn Du jetzt weiter Gießen würdest mit einem EC von 2,2, dann würden irgendwann auch Symptome auftreten.
Evtl hast Du auch jetzt schon weniger sichtbare Auswirkungen, wie z.B. verbrannte Spitzen an den Wurzelenden. Das kann bei hohen Düngerkonzentrationen gerne mal passieren.
Aber so an sich sehen Deine Pflanzen gesund aus und ich bin sicher, dass Du ihnen mit einer Wasserspülung nix schlechtes tust. Die stehen ja voll im Saft und haben ihrem Grünton zufolge auch schon gut Chlorophyll eingelagert. Alles voll im grünen Bereich.
Die Pflanzen sind Mitte BW6, und beim letzten Mal haben die White Widow auch komplette 10 Wochen gebraucht. Wäre es vielleicht möglich, dass ich einfach den Dünger immer weiter reduziere? In der Hoffnung, dass die vorhanden Salze von der Pflanze verwertet werden können?
Oder sollte ich auf jeden Fall spülen? Ich habe gelesen, dass spülen für eine Pflanze sehr stressig ist. Jetzt ist die Frage, was stressiger ist: zu viele Salze oder eine Spülung?
Heute frage ich euch aber auch ein Loch in den Bauch! Schon mal ein großes „Danke“ für die netten und hilfreichen Antworten.
Das könnte das Problem sein. Floragard ist für ~sechs Wochen vorgedüngt. Wenn man mineralisch düngt kann man, soweit ich weiß, den Mangel angehen lassen da die Dünger sofort der Pflanze zur Verfügung stehen.
Anders wie beim biologischen Dünger, da muss man eine Woche vordenken, da es eine Woche dauert bis die Nährstoffe zur Verfügung stehen.
Beim nächsten Durchgang werde ich definitiv warten, bis sich der erste Mangel zeigt. Bisher habe ich immer prophylaktisch Dünger gegeben, nach dem Motto: „Viel hilft viel.“
Ich werden alle Pflanzen (bis auf eine) mit einer Nährlösung (50% nach Schema) spülen, bis der EC-Wert passt. Dann dünge ich leicht nach, damit genug Nährstoffe vorhanden sind.
Einen Steckling werde ich nicht spülen, sondern einfach PH-angepasstes Wasser (6,5) mit Enzymen geben. Einfach um zu testen, wie sich das am Ende auswirkt.
Also Dr hatt da was ganz geiles gesagt und kann das jetzt nicht beantworten
Aber wie ich das verstanden habe hatt Herr Vortex einen grundnährstoff Bedarf in der Erde und er düngt bei den ersten Mangelanzeichen
Da mineralisch schnell verfügbar ist sollten die aller ersten Mangelanzeichen Dan auch wieder weg gehen das Problemme an dieser Sache ist nur das es wahrscheinlich sehr viel Erfahrung braucht
Das heißt es wird erst dünger gegeben wenn sie es auch brauchen und somit klärt sich deine Frage eigentlich du wirst es sehen
Möchte aber nicht lügen und auch niemanden das Wort stehlen hoffentlich mach ich mir jetzt keine Feinde
Hallo Ulli!
Genau so habe ich es beim nächsten Mal auch vor: ich warte so lange mit dem düngen, bis ich einen Mangel erkenne. Und dann werde ich vorsichtig anfangen, die Pflannze mit Nährstoffen zu versorgen.
Zusätzlich werde ich messen, bis der Arzt kommt! Das passiert mir nicht noch einmal, dass ich so verrückte Werte in meinem Drain habe. Zumindest ist das der Plan…
Gruß!
„Viel hilft viel“ hilft hier nicht eher im Gegenteil,
„Die Menge macht das Gift“ trifft meistens eher zu.
Ich dünge dank stark vorgedüngter und aufgetunter Erde meistens erst, wenn die Damen in die Blüte gehen. Dann aber auch nur, wenn die ersten Mangelanzeichen zu erkennen sind. Aber das kann man keinem Anfänger wirklich empfehlen.
Je nachdem welche Erde du hast und wie stark sie vorgedüngt ist, rate ich dir erstmal weniger Dünger beizugeben, zu schauen wie sie reagieren und die Düngedosis dann langsam anzuheben. Ein rantasten schadet weniger, wie in zuviel des Guten und mit mineralischen Dünger ist sofort geholfen, falls der erste Mangel kommt.
Nur wenn du zu krass überdüngt hast, ist das Problem größer…
Aber das sieht bei dir ganz gut aus und die Damen scheinen gut was zu vertragen.
Wenn du fix den EC-Wert runter bekommen möchtest, spüle mal mit der zweifachen Menge des Topfvolumen durch, mit klarem, leicht handwarmen Wasser so 15-20°C maximal. Dann kommt der Ec-Wert im Drain runter und wenn er unter 2 ist, bist du schon wieder im grünen Bereich.
Dann ein paar Tage Wasser und wieder mit dem Düngen beginnen.
Sollte dann alles halbwegs wieder im Lot sein.