Reisebericht Fuerteventura - Wo der Wind Deine Joints weg raucht
Wenn der Sommer Fahrt aufnimmt und die großen Ferien näher rücken, dann beginnt für viele Menschen die Urlaubszeit. So hatten auch wir (meine Freundin und ich) uns dieses Jahr entschieden, Deutschland für eine Woche zu verlassen und uns südlicheren Gefilden zuzuwenden.
Unsere Wahl fiel dabei auf die kanarische Insel Fuerteventura. Das sich über etwas mehr als 100 Kilometer erstreckende Eiland verfügt über mehrere Cannabis Social Clubs und pflegt einen recht liberalen Umgang mit unserem Lieblingskraut. So lange man nicht öffentlich kifft, ist da alles relaxed. Dennoch wusste ich nicht, wie die Weed-Beschaffung als Tourist sein würde, also wollte ich auf Nummer sicher gehen.
Reiseattest vom Telemediziner ist eine schöne Theorie
Spätestens seit der Legalisierung von Cannabis möchte ich auch im Urlaub nicht auf mein Green verzichten. Also versuchte ich, noch vor meinem Fuerteventura-Urlaub über einen Telemediziner ein Reiseattest zu ergattern. Dieses Attest wurde mir auch ausgestellt. Allerdings wird es erst gültig, wenn es durch das Gesundheitsamt zertifiziert wurde. Also habe ich vor Reiseantritt noch einen Termin auf besagtem Amt eingeplant, welcher allerdings nicht so recht fruchten wollte. Da der Telemediziner seine Praxis in einem anderen Teil Deutschlands hat, wollte mir das lokale Gesundheitsamt das Reiseattest nicht beglaubigen. So stand ich nun ohne Proviant da und sah mich gezwungen, die kanarische Cannabiswelt ohne Mitbringsel zu erkunden.
Also recherchierte ich zuerst, wo auf der Insel sich die Social Clubs befinden. Da bekam ich den zweiten Dämpfer: Alle Clubs liegen im Norden, während unser Hotel im Süden liegt. Also veränderte ich meine Suche und fand mehrere Growshops, die quer über die Insel verteilt sind. Einer dieser Mini-Shops war gar nicht so weit von unserem Hotel entfernt, also nahm ich vorweg Kontakt über das Internet auf.
Growszene vor Ort ist durchaus hilfsbereit
Nach kurzem hin und her Geschreibsel wurde schnell klar, dass ich mich dort easy mit Weed eindecken konnte. Ich war sehr gespannt auf das kanarische Gras, denn das Klima - speziell auf Fuerteventura - ist sehr harsch und heiß. Dort treffen Passatwinde auf trocken-heiße Luftströmungen aus Afrika, was zu einem gewaltigen Dauerwind führt. Währenddessen ist die UV-Strahlung besonders hoch und die Landschaften ausgedörrt. Es wachsen kaum Pflanzen auf natürlichem Wege. Die meisten Palmen und andere große Gewächse werden über die ganze Insel hinweg aktiv bewässert und von den Gemeinden instand gehalten.
So war besagter Growshop meine erste Anlaufstelle, nachdem wir im Hotel eingecheckt und uns ein wenig erholt hatten. Angekommen in einer süßen Küstenstadt mussten wir feststellen, dass der kleine Growhsop noch nicht geöffnet hatte. Also streiften wir ein wenig die touristische Shoppingmeile entlang, im Kontrast zwischen Ramschläden mit gefälschter Ware und echten High-Class Geschäften von weltbekannten Marken. Ein cooles Surfer-Shirt und zwei spottgünstige Kaffees später standen wir dann erneut vor dem kleinen Grow Store, welcher uns mit offenen Pforten empfing.
Seeds einfach im Laden kaufen - Hach wie schön
Hinter der Theke saß ein gechillter Typ, der voll im Einklang mit seinem Leben zu sein schien. Er begrüßte uns mit einem lockeren „Hi! What can I do for you?“, auf welches wir uns erst mal seine Seeds zeigen ließen. Er fing an zu grinsen, drehte sich um und öffnete hinter sich einen kleinen Kühlschrank, aus dem er zwei Kisten heraus holte. Diese Boxen waren wiederum in kleine Kästchen unterteilt, in denen die Seeds verschiedener Breeder zu finden waren. Alles nach Marke sortiert und feinsäuberlich gekühlt. Yummie!
Nachdem ich mir ein wenig Übersicht verschafft hatte, entschied ich mich für 2 Seedpacks und wurde daraufhin gefragt: „Is this everything you want? Or maybe you want to buy weed?“ Spätestens hier konnte auch ich mir mein Grinsen nicht mehr verkneifen und ich packte die Gelegenheit beim Schopf. Er griff unter die Theke und zog eine Tüte hervor, in der ein wirklich riesiger Top-Bud zu sehen war. Er holte die Blüte aus der Verpackung und gab sie mir zur Begutachtung. Ich war noch schwer beeindruckt von der Größe des Buds, während das Terpenprofil des Tropicana Wedding Cake das erste mal meine Nase traf. Ein feinherbes, süßwürziges Aroma. Deutlich besser als so manches Apothekengras, aber nicht so „terpy“, wie ich es von meinen eigenen Grows kenne.
Fünf Sorten Weed sorgen für Abwechslung
Für 10€ pro Gramm stattete ich mich mit genug Weed aus, um über den Urlaub hinweg gut versorgt zu sein. So hatte ich am Ende 5 Sorten in der Tasche und konnte mich quer durch verschiedene Gräser paffen. Allerdings waren die 4 anderen Strains ohne Namen und so kann ich im Nachgang natürlich nicht sagen, um welche Sorten es sich gehandelt hat.
Insgesamt waren alle Sorten sehr sauber und leicht im Hals. Da hat nichts gekratzt. Die Terpenprofile hat man auch deutlich schmecken können, allerdings waren sie nicht so ausgeprägt, wie man das von heimischem Weed gewöhnt ist. Aber ist ja auch klar: Die bauen dort Outdoor an und haben massiv Sonnenstrahlung. Da verdampfen Terpene einfach schneller, als hier im Herbst bei 22°C in der Growbox.
Der Wind raucht immer mit
Voller Vorfreude fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir uns erst mal eine schöne Tüte zwirbelten. Da wir unserem ersten, kanarischen Joint ein wenig Klasse verleihen wollten, entschieden wir uns, einen unbelebten Strandabschnitt zu suchen. Nach einem Spaziergang entlang der Küste kamen wir an einen sehr steinigen Strandteil, an dem keine Touristen mehr zu sehen waren. Also machten wir unter dem Schutz einer überhängenden Felsenklippe unser kleines Lager auf und zündeten die Tüte an.
Versunken im Spiel der auf den Strand schnalzenden Wellen bemerkten wir nach einigen Zügen, dass die Tüte schon fast aufgeraucht war. Wie konnte das sein? Wie viel Zeit war vergangen? Ein Blick auf die Uhr gab schnell Auskunft: 5 Minuten. Also hatten wir hier grade nicht irgend einen abgefahrenen Zeitstauchungsprozess durchlaufen, sondern lediglich den Wind unterschätzt. Der weht auf Fuerteventura unentwegt und ob Du willst oder nicht: Er raucht immer mit.
Fazit: Sortenvielfalt auch ohne Social Clubs im Süden
Ich kann behaupten, dass ich alles in allem sehr zufrieden war. Wir waren gut mit Weed versorgt und haben uns einen sehr gechillten Urlaub machen können. Es ist ein wenig schade, dass es im Süden der Insel keine Cannabis Social Clubs gibt. Dennoch konnten wir als Touristen auch mit recht wenig Aufwand vernünftiges Weed klar machen - der Szene sei Dank.
Wenn Du selbst gerne einen Urlaub machen möchtest, bei dem Du nicht auf Dein Weed verzichten musst, dann könnte Fuerteventura eine Option für Dich sein. Aber Achtung: Der Wind bläst so hart am Strand, dass es sich anfühlt, als würden 4 weitere Leute mitrauchen
Viel Spaß beim Urlauben wünscht
Robert von Grow Guru