Update Tag 44 - Die Probleme breiten sich schnell aus
Meine Learnings und Fehleranalyse
1. Problem - Zu kleine Töpfe
Bei organischem Dünger benötigen die Pflanzen genügend Erde um Wurzeln auszubilden und damit die Mikroorganismen aus der Erde den Dünger verwerten können. Bei mineralischem Anbau ist es wohl kein Problem mit 3 Liter Töpfen zu arbeiten.
Ein Beispielbild für einen zu kleinen Anbautopf: Hier sind die Wurzeln zu dicht und die Mikroorganismen haben keinen „Raum“ mehr. Die Folge sind Nährstoffprobleme.
In Zukunft werde ich von Anfang an größere Topfgrößen wählen. Vorziehen werde ich die nächsten Automatics wohl in kleinen Anzuchttöpfen und dann direkt umsetzen in 11 Liter Töpfe.
2. Problem - Calcium und Magnesium Mangel
Das zweite Problem ist auch ein weiterer Grund für den Nährstoffmangel. Das Leitungswasser, welches ich zum gießen nutze hat zu wenig Calcium und Magnesium. Beides sind Sekundärnährstoffe, die die Pflanzen neben Primärnährstoffen wie N-P-K (Stickstoff, Phosphor, Kalium) benötigen. Vor allem bei SANlights zeigt sich dies recht schnell durch die enorme Power der Leuchten.
In meinem Fall habe ich also schnell ein Cal - Mag Präparat bestellt um mein Leitungswasser aufzupeppen und den Pflanzen die benötigte Menge an Nährstoffen zuzuführen. Besser wäre es dieses von Anfang an zu geben.
Die Wasserwerte erhält man von den örtlichen Wasserwerken, basierend auf diesen Werten können die Mengen für zusätzliches Calcium und Magnesium berechnet werden.
In Zukunft werde ich von Anfang an mittels eines kleinen Rechner basierend auf den Wasserwerten für meinen Ort ein Calcium und Magnesium Präparat hinzugeben.
Die Werte für Calcium und Magnesium sollten in der Vegi bei 80 mg/l Calcium, Vorblüte 100 mg/l Calcium und der Hauptblüte etwa 120-140 mg/l Calcium liegen. Das Verhältnis Calcium zu Magnesium sollte dabei zwischen 3:1 und 4:1 liegen
3. Problem - PH - Wert des Wasser
Zudem habe ich den PH-Wert der Nährlösung nur mit einem Teststreifen gemessen und habe nicht wirklich ein aussagekräftiges Ergebnis erhalten. Dementsprechend habe ich auch kein PH-Up oder Down verwendet um es in irgendeine Richtung auszugleichen.
In Zukunft werde ich die PH-Werte detaillierter messen und bei Erde einen PH von 6,5 einstellen.
4. Problem - Düngen nach Schema des Hersteller
Ich habe anfangs strikt nach Schema gedüngt und irgendwann gemerkt, dass ich das Schema nicht mehr zu Rate gezogen habe, da ich dachte ich kenne die Düngermenge. Natürlich ist das ein fataler Fehler, denn die Düngeangaben ändern sich ja im Verlauf der einzelnen Phasen / Wochen.
Mineralisch zu ende zu düngen macht für mich keinen Sinn, da man dazu das Problem genau kennen und auch sehr genau gegensteuern müsste. Andernfalls würde man das Problem noch verschlimmern. Ein positiver Lerneffekt ist aufgrund der anfänglichen Umstände damit eher nicht zu erwarten und deshalb halte ich das für keine gute Idee.
In Zukunft werde ich also wieder strikt nach BioBizz Schema düngen.
5. Problem - Lichtwechsel von SANlight Q1W zu Evo 4-80 ohne Einsatz von Dimmung
weitere Probleme könnten ein Lichtschock sein, wegen zu viel Power von der Pflanzenleuchte. Zu viel PPFD im Vergleich zur kleineren Variante. … Ein guter Richtwert sind in dieser Phase 800 - 1.000 PPFD. Im Mittelfeld hat die Evo 4-80 allerdings Werte von bis zu 1.200. Das ist eine enorme Steigerung von schätzungsweise 300 auf 1.200. Es soll wohl nicht zu viel Licht geben, allerdings benötigen mit mehr Licht die Pflanzen auch mehr Nährstoffe. Es muss also rundum alles stimmen, damit die empfangene Lichtleistung richtig verarbeitet werden kann.
In Zukunft werde ich mit einem Quantum Par Meter arbeiten um die PPFD Lichtleistung zu bestimmen bzw. kann dazu auch die PPFD Map des Hersteller oder alternativ die Smartphone App verwendet werden. Zudem werde ich in Zukunft auch ausgiebig mit dem Dimmer „rumspielen“ - der war aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch nicht vorhanden.
6. Problem - Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit
Aufgrund des Wechsel zur Sanlight Evo 4-80 und ohne den Einsatz eines Dimmer zur Regulierung der Lichtintensität sind die Temperatur Werte ziemlich stark in die Höhe geschossen.
In Zukunft werde ich wohl mit der Dimmung arbeiten um die Temperatur etwas besser im Griff zu haben. Im Hochsommer wird es wahrscheinlich bei mir immer suboptimal, da ich im Dachgeschoss wohne.